PLASTOL: Plastikabfälle in Kraftstoff umwandeln
Das Projekt „PLASTOL“ der HAW Hamburg ist durch die Förderlinie „Calls for Transfer“ von Ende 2018 bis Ende 2019 gefördert worden
Die Umwandlung von Plastikabfällen in Öl steht im Zentrum des Projekts „PLASTOL“: Um Plastikabfälle in flüssige Energieträger für den Petrochemie- und Kraftstoffmarkt zu verarbeiten, wurde die Anwendbarkeit des von Professor Willner in Zusammenarbeit mit der Firma Nexxoil entwickelten READi™-Verfahrens sowohl für Shredderleichtfraktionen aus der Automobilentsorgung als auch für Polypropylen untersucht.
Bisher ist das READi™-Verfahren für Altfette und Altöle erfolgreich angewandt worden, weshalb in einem ersten Projektabschnitt nicht nur der Reaktor, sondern auch die Prozesssteuerung für Plastikabfälle modifiziert wurden. Erst daraufhin konnte Polypropylen als Reinkunststoff, in der Mischung mit Biomasse (Holz) und auch Shredderleichtfraktion erfolgreich in Öl umgewandelt werden. Die in den Versuchen erzeugten Öle dienten – nach Tests in Laboren für Kraftstoffanalytik – als Produktproben für Transfergespräche mit potenziellen Partnern aus der Entsorgungswirtschaft und dem Anlagenbau. Aus den Gesprächen resultierte der Beitritt eines Entsorgungsunternehmens als neuer Partner für das laufende Großprojekt X-Energy der HAW Hamburg, in dem auch das Teilprojekt READi-PtL. angesiedelt ist. Zukünftig soll durch diese Partnerschaft die Versorgung mit Abfallfetten als auch Plastikabfällen gesichert werden. Ein weiterer positiver Effekt von „PLASTOL“ war die Qualifizierung des wissenschaftlichen Nachwuchses. Dafür wurde das Projekt in die Lehre miteingebunden, wodurch diverse Abschlussarbeiten zum Thema verfasst wurden.
Schließlich hat das Projekt erfolgreich bewiesen, dass sich mit dem READi™-Verfahren neben Altfetten auch Plastik in Öl umwandeln lässt. Das Potenzial des Verfahrens erkennen auch Unternehmen aus der Entsorgungswirtschaft sowie dem Anlagenbau, weshalb bereits die oben erwähnte Partnerschaft zustande gekommen ist und weitere Gespräche oder Verhandlungen zu Partnerschaften beziehungsweise zu Möglichkeiten des Technologietransfers stattfinden. Dies liegt nicht zuletzt an den Vorteilen des Verfahrens wie die hohe Flexibilität im Rohstoffbereich als auch die Gewinnung hochwertiger Produkte von Drop-in-Qualität bei vergleichsweise niedrigen Herstellungskosten.
Weitere Infos
Ansprechpartnerin Calls for Transfer
Mareike Post
Fördermaßnahme „Calls for Transfer“
Hamburg Innovation GmbH
Telefon: +49 40 76629-3153
E-Mail: post@hamburginnovation.de
Ansprechpartner HAW Hamburg
Prof. Dr.-Ing. Thomas Willner
Telefon: +49 40 42875-6247
E-Mail: thomas.willner@haw-hamburg.de
Mehr zum Projekt READi-PTL.
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