Professor Florian Grüner wird mit Innovation Award für Synchrotronstrahlung ausgezeichnet
Die durch „Calls for Transfer“ geförderte Forschungsarbeit erhält den angesehenen Innovationspreis für Synchrotronstrahlung 2022/2023, der jährlich von dem Helmholtz-Zentrum Berlin (HZB) verliehen wird. Professor Grüner und sein Team haben ein neues medizinisches Bildgebungsverfahren entwickelt, durch das u.a. die Verteilung von Wirkstoffen im lebenden Organismus direkt nachgewiesen werden kann. Die Messung erfolgt in Echtzeit und erlaubt damit eine präzise Beobachtung von Immunantworten oder auch Antikörpern, wodurch chronische Krankheiten in Zukunft besser erforscht werden können.
Florian Grüner ist Professor an der Universität Hamburg und am Center for Free-Electron Laser Science (CFEL) – einer Kooperation von DESY, der Universität Hamburg und der Max-Planck-Gesellschaft. Durch das von Calls for Transfer finanzierte Projekt konnte Florian Grüner gemeinsam mit seinem Team die sogenannte Röntgenfluoreszenz-Bildgebung (X-ray Fluorescence Imaging, XFI) weiterentwickeln, wodurch den Forschenden ein entscheidender und auszeichnungswürdiger Durchbruch gelang: Durch das entwickelte Bildgebungsverfahren lassen sich zum Beispiel kleinste Tumore exakt nachweisen oder die Verteilung von Medikamenten in lebenden Organismen, und damit in-vivo, beobachten. Diese neu entwickelte, synchrotronbasierte Methode wird in Zukunft wichtige Erkenntnisse für die medizinische Forschung liefern können, unter anderem auch für die Krebsbekämpfung.
Messungen mittels Röntgenfloureszenz werden global an Synchrotronstrahlungsquellen durchgeführt. Bisher war es mit dieser Methode allerdings nicht möglich, kleinere Mengen von Elementen nicht-invasiv nachzuweisen. Dank Florian Grüner und seinem Team aus Forscher:innen gibt es diese Einschränkung nun nicht mehr. So können zum Beispiel zukünftig Immunzellen unmittelbar untersucht, Therapien optimiert und neue Behandlungsmethoden erschlossen werden.
ANSCHUB DURCH CALLS FOR TRANSFER
Die Pilotstudie, in Zusammenarbeit mit dem UKE und durchgeführt an der Synchrotronquelle PETRA III im DESY, hat 2022 eine Finanzierung von Calls for Transfer erhalten. „Die C4T-Förderung war eine ganz wesentliche Grundlage für den nun erzielten Erfolg, denn sie ermöglichte es uns, völlig neue Ideen, zu denen es von uns noch keine Vorarbeit gab, zu testen“, so Professor Grüner. Im März 2023 wurde das Projekt im Rahmen des Besuchs von Wissenschaftssenatorin Katharina Fegebank am CFEL präsentiert.
ENDE EINER ERFOLGREICHEN PILOTPHASE
Das im Sommer 2018 gestartete Programm Calls for Transfer fördert den Ideen-, Wissens- und Technologietransfer an den staatlichen Hamburger Hochschulen, indem Projektanträge mit bis zu 30.000 Euro Anschubfinanzierung unterstützt werden. Zu den wichtigsten Kriterien des C4T-Auswahlverfahrens zählen neben Interdisziplinarität und Kreativität der Forschungsansätze, ein besonders hoher Wirkungs- und Innovationsgrad, das grundlegende Transferpotenzial sowie die gesellschaftliche oder wirtschaftliche Relevanz des Vorhabens. Der am 30.04.2023 beendete neunte Call markiert das erfolgreiche Ende der Pilotphase des Förderprogrammes. Von 63 eingereichten Projekten aller staatlichen Hochschulen Hamburgs konnten dieses Mal 16 Ideen ausgewählt werden, die mithilfe der Förderung nun in die Realisierungsphase starten. Wir hoffen auf eine Weiterführung des erfolgreichen, von der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) der freien Hansestadt Hamburg finanzierten, Programms im Jahr 2024.
Fotocredit im Header: Michael Setzpfandt
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