Archiv, Calls for Transfer, News

Plastikalternative vom Acker – TRACELESS® wird im Wissensmagazin Galileo vorgestellt

Grüne Lösungen brauchen ein großes Publikum: Das 2020 gegründete und von Calls for Transfer und Startup Port @TUHH (ehemals beyourpilot) unterstützte Bioökonomie-Start-up traceless materials GmbH wird in einem 12-minütigen Beitrag von der bekannten TV-Wissensshow Galileo vorgestellt. Dort erzählen die Gründerinnen Dr. Anne Lamp und Johanna Baare unter anderem, wie sie sich kennengelernt haben und was sie mit traceless® für die Zukunft planen. Die beiden Frauen haben mithilfe von pflanzlichen Reststoffen aus der Agrarindustrie ein kompostierbares und natürliches Material entwickelt, das als massentaugliche Alternative zu Plastik genutzt werden und damit einen wichtigen Beitrag zur Lösung der globalen Plastikverschmutzung leisten kann. Ein echter Gamechanger!

traceless® gehört zu einer neuen Generation plastikfreier Biomaterialien: Obwohl das Material wie Plastik aussieht und sich auch so anfühlt, ist es zertifiziert plastik- und mikroplastikfrei. Die abbaubare Kunststoffalternative konkurriert dabei nicht mit der Lebensmittelproduktion, lässt sich zu einem wettbewerbsfähigen Preis herstellen und ist sogar in Privathaushalten rückstandslos kompostierbar. Daher auch der Name „traceless“, also „spurlos“. Die zum Patent angemeldete Technologie basiert auf natürlichen Polymeren und kommt im Gegensatz zu Kunststoff und Biokunststoff ohne potenzielle Schadstoffe aus.

LINK ZUM VIDEO: GALILEO

Das Basismaterial wird in Form eines Granulats hergestellt und kann zu verschiedenen Formen weiterverarbeitet und damit in einer Vielzahl von Endprodukten eingesetzt werden: von Einwegprodukten über starre und flexible Verpackungen bis hin zu Produkten mit hohem Abrieb und Beschichtungs- und Klebstofflösungen. Das rund 30-köpfige Team hat bereits eine erste Pilotanlage zur Materialproduktion errichtet. Mit dem Ziel, Kunststoffe bald in großen Mengen zu ersetzen, werden die Produktionskapazitäten weiter ausgebaut. Parallel werden ersten Pilotprodukte aus traceless® entwickelt, unter anderem mit OTTO, Lufthansa, SUND Group und DAS FUTTERHAUS. Zusammen mit dem Modehändler C&A wurde 2022 ein erstes Pilotprodukt im Bereich Verpackung auf den Markt gebracht. In dem Store in Hamburg-Altona kann man die kompostierbaren Sockenhaken aktuell persönlich bewundern.

Das Unternehmen verfolgt einen ganzheitlichen Ansatz und hat sich zum Ziel gesetzt, eine Lösung anzubieten, die sowohl der globalen Plastikverschmutzung als auch dem Klimawandel, der Ressourcenkrise und dem Verlust der biologischen Vielfalt entgegenwirkt. Bis 2030 will traceless eine Million Tonnen Material produziert haben und damit auch eine Million Tonnen Kunststoff ersetzen.

Credit: traceless materials

MIT "CALLS FOR TRANSFER" ZUR AUSGRÜNDUNG

Mithilfe der Förderung von „Calls for Transfer“ im Jahr 2020, konnte Anne Lamp – damals noch Doktorandin an der TUHH – ihr Material zur Produktreife bringen: Ein wichtiger Anschub auf dem Weg zur Ausgründung. „C4T ist einfach ein Unikat in Sachen Geschwindigkeit: Noch nicht mal zwei Monate von der Bewerbung bis zur Zusage, das findet man sonst nirgendwo“, erzählt die Gründerin im Interview mit Startup Port.

Durch die Ergebnisse der Arbeiten innerhalb der C4T-Projekte konnten weitere Förderungen der IFB Hamburg und des EIC erworben werden. „Die Forschungsarbeiten des C4T bildeten dafür eine wichtige Grundlage, da die Weiterentwicklung des Biomaterials zur Verarbeitbarkeit auf konventionellen Spritzgussmaschinen das Potenzial des Materials und dessen Kommerzialisierung signifikant erhöht hat“, so Anne Lamp in ihrem Projektabschlussbericht.

Erst kürzlich erhielt das Unternehmen eine Millionenförderung des Bundesumweltministeriums, die für den Bau einer Demonstrationsanlage am Standort Hamburg genutzt werden soll.

Außerdem wurde traceless materials bereits mehrfach ausgezeichnet, u.a. mit dem renommierten deutschen Gründerpreis im Jahr 2022 und dem Deutschen Nachhaltigkeitspreis/Next EconomyAward.

C4T: ENDE EINER ERFOLGREICHEN PILOTPHASE

Das im Sommer 2018 gestartete Programm Calls for Transfer fördert den Ideen-, Wissens- und Technologietransfer an den staatlichen Hamburger Hochschulen, indem Projektanträge mit bis zu 30.000 Euro Anschubfinanzierung unterstützt werden. Zu den wichtigsten Kriterien des C4T-Auswahlverfahrens zählen neben Interdisziplinarität und Kreativität der Forschungsansätze, ein besonders hoher Wirkungs- und Innovationsgrad, das grundlegende Transferpotenzial sowie die gesellschaftliche oder wirtschaftliche Relevanz des Vorhabens. Der am 30.04.2023 beendete neunte Call markiert das erfolgreiche Ende der Pilotphase des Förderprogrammes. Von 63 eingereichten Projekten aller staatlichen Hochschulen Hamburgs konnten dieses Mal 16 Ideen ausgewählt werden, die mithilfe der Förderung nun in die Realisierungsphase starten. Wir hoffen auf eine Weiterführung des erfolgreichen, von der Behörde für Wissenschaft, Forschung, Gleichstellung und Bezirke (BWFGB) der freien Hansestadt Hamburg finanzierten, Programms im Jahr 2024.

Fotocredit im Header: traceless materials

Mehr zu C4T

Weitere Informationen zum Programm und Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie hier:

Förderprogramm Calls for Transfer (C4T)

PRESSE

Kontakt 

Ansprechpartnerin Calls for Transfer

Mareike Post
Projektleitung der Fördermaßnahme „Calls for Transfer“
Hamburg Innovation GmbH
Telefon: +49 40 76629-3153
E-Mail: post@hamburginnovation.de

Stories zu C4T

Weitere Informationen zum Programm und Antworten auf häufig gestellte Fragen finden Sie hier:

Förderprogramm Calls for Transfer (C4T)

RELA
TED

Einladung zur offenen Fragestunde

Nach einer erfolgreichen ersten Informationsveranstaltung zum aktuellen Call 10, lädt das Team von Calls for Transfer (C4T) alle interessierten Wissenschaftler:innen zu einer offenen Fragestunde ein.

Weiterlesen